Samstag, 31. Januar 2009

Norwegen 2000 - Neue Wege - 28. Lysefjord

Lysefjord

Bereits am Abend hatte ich nette Leute in der kleinen Pension kennen gelernt. Unter anderen auch einen Norweger älteren Semesters der mit seinem Sohn auf eine Kurzreise war.
Am Morgen trafen wir uns beim Frühstück wieder. Wir unterhielten uns und erzählten von unseren Erlebnissen. Ich von meinen in Norwegen, er von den Seinen Anfang der fünfziger Jahre in Deutschland.
Wir hätten stundenlang reden können doch mir brannte die Zeit unter den Fingernägeln, denn ich musste um 10 Uhr die Fähre für die geplante Lysefjordtour bekommen.
Ich entschuldigte mich dafür das Gespräch beenden zu müssen, wofür Christian jedoch Verständnis zeigte. Zum Abschied gab er mir seine Adresse und die Einladung ihn einmal in seinem Ferienhaus bei Arendal zu besuchen.
Ich denke, dass sich an dieser Stelle mein Urlaub vollends abgerundet hat. Positiver können neue Wege, die man gewagt hat, nicht verlaufen. Ich habe Land und Leute kennen gelernt, Kontakte zu Einheimischen geknüpft und dabei vielleicht sogar so etwas wie Freundschaft gewonnen.
Brücke über dem Lysefjord
Nun aber in Windeseile nach Lauvvik. Die Zeit war schon recht knapp und zwanzig Kilometer lagen noch vor mir.
Ich habe es aber geschafft und das Wetter war einmal mehr auf meiner Seite. So als wüsste da oben jemand das dies der Abschluss meiner Reise sein sollte.
Pünktlich um zehn Uhr legte das Fährschiff ab. An dieser Stelle eine kleine Randbemerkung: Es gibt für diese Tour auch so genannte kleine Kreuzfahrtschiffe. Kosten für die Fahrt etwa 75,-- DM. Die gleiche Tour, das gilt auch für den Service (Nennung der Sehenswürdigkeiten u. s. w.) nur mit dem Unterschied das noch fünf weitere Fähranleger angefahren werden, kosten umgerechnet 25,-- DM. Man muss nicht unbedingt geizig sein, um sich für die Fähre zu entscheiden. Allerdings sollte man etwas mehr Zeit mitbringen. Die dürfte im Urlaub wohl doch vorhanden sein. Also warum mehr Geld für etwas bezahlen wenn man es auch billiger bekommt?


Kleine Bergziegen an den Steilufern des Lysefjords
Start zur Lysefjordtour.
Mit schlafwandlerischer Sicherheit dirigiert der Kapitän sein Gefährt in eine Felsschlucht bis nur noch ein Meter Wasser zwischen Rumpf und Felsen ist. Unter dem Rumpf befinden sich allerdings noch mehr als dreihundert Meter Wasser!
Kleine Bergziegen in einer Landschaft die kaum Vegetation, dafür umso mehr Wasser und steile Felsen bietet.
Auf Höhe dieser Felsformation befindet sich die tiefste Stelle des Fjordes. 475 Meter Wassertiefe!


In luftiger Höhe (700 m) der Preikestolen


Der Preikestolen! Zu Deutsch, der Predigtstuhl. Woher der Name rührt ist auf den Bildern gut zu sehen. Dieses Felsmassiv steht wie eine Kanzel vor.
Zu Beginn meiner Reise war ich dort oben. Leider blieb mir der Blick auf den Fjord verwehrt. Nun aber trübt nichts die Sicht auf den Felsen.
Fast am Ende des Fjords noch eine besondere Felsformation in etwa 1000 Meter Höhe ist ein riesiger Findling zwischen den Felswänden eingeklemmt. Ganz Mutige sieht man schon mal auf diesen Findling stehen. (Postkarten Motiv)

Zu Beginn meiner Reise stand ich dort oben, ohne Aussicht auf den Fjord
Die Felsnadel rechts auf dem Bild, der Kiragg ist ein beliebter Absprungort für Paragleiter. Wie auch an diesem Tag. Landepunkt ist die kleine Landzunge im Lysefjord.
Am heutigen Tag haben die Springer hervorragende Voraussetzungen. Anders noch vor zwei Tagen, als hier eine junge Frau ums Leben gekommen ist. Der Wind war zu kräftig und hatte sie erfasst und gegen die Felswand geschmettert, erzählt uns der Fährkapitän.
Mit diesen Eindrücken sollte dann zumindest optisch mein Urlaub enden. So wie der Paragleiter davon schwebt so sind auch meine Tage in diesem schönen Land entschwunden.


Der Kiragg - Ein Findling zwischen zwei Felsnadeln
Der nächste Tag entsprach dann ganz meiner Gefühlsregung, die man mit wehmütig bezeichnen könnte.
Passend dazu hatte es in der Nacht zu regnen begonnen und es wollte auch den ganzen Tag nicht mehr aufhören. In meiner Tagesaufzeichnung vermerkte ich dazu; Mein Urlaub ist unwiderruflich vorbei und Norwegen weint. Ich muss schweren Herzens nach Hause. Mit Wehmut denke ich an die schönen Tage zurück, aber da ist ja noch die Hoffnung. Die Hoffnung dass ich eines Tages wieder in dieses schöne Land reise.
Paragliding am Lysefjord
Good bye Norwegen,
du kannst sicher sein,
ich kehre zu dir zurück!

E N D E


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