Sonntag, 24. Mai 2009

Norwegen 2002 - Mein Norwegen Tagebuch 34. Teil 2 - Voss

Voss

Von Gudwangen ging es weiter Richtung Süden. Bei dem Versuch einen weiteren grandiosen Wasserfall zu erreichen musste ich gut hundert Meter rückwärts bergab fahren weil mir auf der einspurigen Straße ein Reisebus entgegen kam. Beim Rückwärtsfahren war die Bremswirkung eh schon gering, ich hatte das Gefühl überhaupt keine mehr zu haben, zu dem begann sie auch noch kräftig zu stinken. Einen zweiten Anlauf nahm ich nicht und fuhr weiter nach Voss.

Flusslauf bei Tvinne

Das Wetter war Grund genug für einen Stadtbummel. Ein wunderschönes kleines Städtchen, das nicht wegen seiner Häuser, die beinahe untypisch aus Stein gebaut waren, sondern eher wegen der Lebendigkeit auffiel, was natürlich auch am Wetter gelegen haben mag. Menschen flanierten durch die Einkaufsstraße und von einem Berg, hoch über der Stadt segelten Paragleiter ins Tal. Nicht einfach so, Ziel war es, eine Plattform auf einen See zu erreichen. Einigen gelang es, andere wurden dabei nass.


und der Wasserfall

In der alt ehrwürdigen Kirche, teils aus Felsgestein und der Turm aus Holz gefertigt, gaben sich mal wieder zwei Menschen das Jawort.
Der sparsame Umgang mit Filmmaterial wurde einmal mehr auf eine harte Probe gestellt. Den Stadtbummel krönte ich dann mit einem Essen in einem kleinen aber feinen Restaurant, das mich in zweierlei Hinsicht überrascht hat. Zum einen waren die Preise für norwegische Verhältnisse sehr günstig, und der zweite Grund ist schon beinahe eine Kuriosität. – Ich fand keinen Hinweis zu den Toiletten also fragte ich kurzerhand danach. Man gab mir auch bereitwillig Auskunft und flüsterte mir auch noch einen Code zu. Den hatte ich zwar verstanden, aber ich wusste noch nicht so recht was ich damit sollte.

Paragleiter über Voss

Als ich jedoch vor der Tür stand, begriff ich und kam mir gleichzeitig wie in einem James Bond Film vor. Neben der Tür war eine Tastatur angebracht. Ich gab den Code ein und konnte die gekachelten Nebenräume betreten. – Grandios, die Toiletten gesichert wie Fort Knox!

oder im kühlen Nass

Im Restaurant selbst gab es noch einige Vitrinen in denen Pokale und auch Olympiamedaillen ausgestellt waren. Sogar eine Goldmedaille von 1998. Auch die Fotos einer Skifahrerin und eines Skifahrers, die ich aber beide nicht kannte. Ich vermute mal, die beiden waren in Voss zu Hause.
Wenig später verließ ich nach dem guten Essen diesen Ort um zwanzig Kilometer weiter mein Lager aufzuschlagen. Unterwegs ist mir dann noch ein weiterer Wasserfall, beinahe hätte ich gesagt, über den Weg gelaufen, aber das war vielleicht gar nicht so verkehrt.

Steinkirche von Voss

Manch einer hätte beim Anblick wahrscheinlich gesagt: „O ist der schön!“ und wären dann weiter gefahren weil man sich auf einer talwärts führenden Serpentinenstraße befand. Mag ja sein, ich nicht! Denn wo ein Wille ist, da ist auch immer ein Weg.

und noch einmal von der Seite

Frech, wie ich war, hielt ich in einer Kurve! Kamera genommen, ausgestiegen, einen guten Platz gesucht und fertig. Ich will doch nicht nur Bilder wie aus einem Reiseführer machen, und dafür muss man schon mal was riskieren!
Mittlerweile bekomme ich wieder alles, nur nichts gutes auf dem Campingplatz. Zuerst hat es ein paar Mal kräftig gedonnert und nun kommt auch noch alles Nasse zu erden gestürzt. Mir scheint, das Wetter treibt dieses Jahr so seine Spielchen mit mir.

Wasserfall vor Nesheim kreuzt die Straße






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