Sonntag, 11. April 2010

Norwegen 2005 - Zu Land und Wasser - 22. – Teil 1 – Molde Panorama

Molde Panorama

Was war das für ein Tag! – Das möchte ich nicht zur Nachahmung empfehlen. Am Ende des Tages hatte ich beinahe dreißig Kilometer zu Fuß zurück gelegt. Aber folgen wir doch der Chronologie.

Küstenaussicht vom Campingplatz in Bud

Die Atlantikstraße lag hinter mir ohne große Wirkung auf mich ausgeübt zu haben. Ganz anders der Campingplatz in dem kleinen Fischerdorf Bud. Er zählt wohl zu den Besten, die ich bisher kennen gelernt habe. Über ihm weht die Fahne von Pluscamp und auf ihr steht der Anspruch den Campern einen hohen Standard zu bieten. Ganze siebzehn Plätze sind derzeit unter Pluscamp in Norwegen zu finden. Die Lage am Meer mit Blick auf die Wasserstraße der Kreuzfahrtschiffe.

Bud- Blick auf die vorgelagerten Schären

Der kleine Ort selbst, mit seiner kreuzförmigen Kirche und den sorgfältig gepflegten kleinen Häusern mit ihren liebevoll gestalteten Gärten. Und nicht zu vergessen die alte Festungsanlage, die im zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle gespielt hatte. Eine nähere Besichtigung ließ ich aus, mir reichten die Außenanlagen und schließlich hatte ich heute noch einige Ziele vor mir.

Küstenfort aus dem 2. Weltkrieg, heute Museum

Aber noch einmal zurück zum Platz. Das Haus der Betreiber gleicht schon einer Villa. Mit Natursteinen verklinkert. In den unteren Räumen sind Duschen, Waschräume und Toiletten untergebracht. Die Einrichtung hat Hotelstandard und die Duschen sind kostenfrei. Gekrönt wird das Ganze von der Freundlichkeit der Gastgeber. Der Campingplatz ist mein persönlicher Geheimtipp.

Die Kirche von Bud

Nachdem ich Bud eine gute Stunde geschenkt hatte ging es weiter nach Molde. Auf der Fahrt mit der Hurtigrute blieben nur wenige Eindrücke von Molde. Ja eigentlich nur das Rica Seilet Hotel und das Stadion. Bevor ich jedoch in die Stadt fuhr wollte ich zum Varden hinauf. Den ersten Teil fuhr ich noch mit dem Auto.

Das Haus der Campingplatzbetreiber in Bud

An der "Asphaltgrenze" stellte ich den Wagen jedoch ab. Gut zwei Kilometer waren es noch bis zum Aussichtspunkt. Der Weg führt in einigen Serpentinen steil bergan. Die Sonne meinte es dabei wieder besonders gut. Die Aussicht, die als Belohnung am Ziel winkt, ist jeden einzelnen Schweißtropfen wert.


Bergpanorama vom Varden / Molde

Zuerst der Blick hinunter auf Molde, dem Dom und dem auffälligen Hotel und dann über den Fjord hinüber auf die Romsdalalpen. Ein wahrhaft grandioser Anblick, obgleich an diesem Morgen wahrlich nicht alle der bis zu 220 Gipfel zu sehen waren. Die schneebedeckten Berge, die von links nach rechts, oder auch umgekehrt, wie auf einer Schnur aufgereiht den Kontrast zum grün schimmernden Fjord bilden.

Vardenblick auf die Romsdalalpen

Wer sich Molde ansieht sollte auf keinen Fall versäumen dem Schild Varden, mit dem Zeichen für Sehenswürdigkeit zu folgen. Und wer sich am frühen Morgen nicht schon den Berg hinauf quälen will, der kann dies auch mit dem Auto machen. Die Straße führt unbefestigt bis zum Gipfel.

Der Aussichtspunkt bietet ein 180° Panorama

Zurück in der Stadt begann ich am Dom mit meiner Sightseeing-Tour. Molde ist Bischofssitz. Das Äußere der ansehnlichen Kirche wurde gerade instandgesetzt. Dazu trug der Rundturm ein eisernes Korsett auf dem die Handwerker wie Ameisen hin und her wuselten. Das Rosenmädchen am Rathausplatz bot noch immer ihre vergoldeten Blüten an und der Springbrunnen sorgte für die Erfrischung.

Das neue Stadion von Molde

Etwas weiter eine Räumlichkeit, die sich als Kunstschule für die Kleinsten entpuppte. Die großen Schaufenster waren mit großen bunt bemalten Plakaten behängt und ein Poster zeigte zwei- bis fünfjährige, die mit großer Begeisterung bei der Sache waren. Und dabei handelte es sich nicht nur um kindliche Kritzeleien, was durchaus auch Kunst sein kann.

Das Rica Seilet Hotel vom Stadion aus gesehen

Ein Stück am Hafen und Midfjord entlang und das wohl auffälligste Gebäude der Stadt ist schon von weitem erkennbar. Die Form des Gebäudes ist einem Segel nachempfunden. Dennoch unterscheidet es sich von dem Hotel in Dubai. Kopieren, nachahmen, das ist nicht die Sache der norwegischen Architektur. Hier fließen immer auch die eigenen Ideen mit ein. Vierzehn Tage zuvor war ich bereits hier und hatte zu Abend gegessen. Auch darin unterscheidet sich das Rica Seilet Hotel von seinem großen Bruder in Dubai. Die Preise liegen auf einem gehobenen aber durchaus erschwinglichen Niveau.

Der Molde Dom

Auf der anderen Seite steht der zweite Prachtbau der Stadt. Hierbei handelt es sich um das Fußballstadion. Moldes Fußballclub ist im Aufwind und in dieser Saison erstklassig geworden, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Stadion ist für jedermann geöffnet und so kam ich in den Genuss die Mannschaft beim Training zu beobachten. Das war auch für mich eine Premiere, in doppelter Hinsicht. Es war das erste Mal, dass ich ein Fußballstadion von innen gesehen hatte, noch dazu wenn darin Fußball gespielt, oder geübt wird. Ich schaue ab und an Fußball, aber ich bin nicht so vernarrt mir Spiele live ansehen zu müssen.
So blieb ich auch hier nicht allzu lange. So vieles stand noch auf meinen Tagesplan, es wurde Zeit zum Fährhafen zu kommen.



Das Wahrzeichen der Rosenstadt, das Rosenmädchen










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