Trondheim früh am Morgen
Der Schlaf hatte mit gut getan, wäre da nur nicht Madame Migräne in der Nacht zu mir gekommen. So fiel es mir etwas schwerer das Bett zu verlassen. Nach einer Dusche und einem ausgiebigen Frühstück sah die Welt aber schon anders aus.
Der Schlaf hatte mit gut getan, wäre da nur nicht Madame Migräne in der Nacht zu mir gekommen. So fiel es mir etwas schwerer das Bett zu verlassen. Nach einer Dusche und einem ausgiebigen Frühstück sah die Welt aber schon anders aus.
Um 09:00 Uhr war ich für den Stadtspaziergang bereit. Die Hälfte unserer Liegezeit war bereits verstrichen, aber bis zwölf Uhr war noch genügend Zeit.
Noch immer lag die Dämmerung über der Stadt. Das Tageslicht ließ sich ausgiebig Zeit.
Noch immer lag die Dämmerung über der Stadt. Das Tageslicht ließ sich ausgiebig Zeit.
Als erstes erkundete ich den Weg zum Bahnhof. Keine fünfzehn Minuten dauerte es und wenn es in acht Tagen nicht gerade junge Hunde regnete ließ sich der Weg auch mit Gepäck gemütlich bewältigen. Doch soweit war es ja noch nicht.
Nur langsam bahnte sich das aufkommende Tageslicht durch die Dämmerung. In den Straßen erwachte langsam das morgendliche Treiben. Die Hafenhäuser auf Stelzen, gegenüber dem Bahnhof spiegelten sich mit ihren Leuchtreklamen im Nebenarm des Nidaelv wider.
Auf dem Weg zum Torget scheint es der steinerne Eisläufer eilig zu haben. Die erleuchteten Fenster neben ihm sind weihnachtlich geschmückt und bilden einen schönen Hintergrund.
Auf dem Weg zum Torget scheint es der steinerne Eisläufer eilig zu haben. Die erleuchteten Fenster neben ihm sind weihnachtlich geschmückt und bilden einen schönen Hintergrund.
Am Torget hat sich eine Kindergartenklasse unter dem großen Weihnachtsbaum versammelt. Sie sangen ein Weihnachtslied und die Betreuer machten Erinnerungsfotos. Danach versteckten die Kinder ihre Wunschzettel unter den ausgelegten Tannenzweigen. Fragend schauen sie in meine Richtung, so als wüsste ich die Antwort darauf ob ihre Wünsche in Erfüllung gehen.
Ich weiß es natürlich nicht und setze meinen Weg zum Dom fort, der im bläulichen Morgenlicht wie eine Trutzburg anmutet. Tatsächlich lässt er sich von einzelnen Touristen nicht erobern, erkunden. Eine Besichtigung ist nur in der Gruppe und mit Führung möglich. Um 12:00 Uhr wäre es dann wieder soweit und mein Schiff weg. So sei es. Ich begnüge mich mit der Außenbesichtigung. Seit meinem letzten Besuch vor sechs Jahren hatte sich so einiges verändert. Das kleine, kioskgroße Kassenhäuschen ist einem großen Glaspalast mit Souvenirshop gewichen. Ein moderner Bau aus Stahl, Beton und Glas, Er wirkt wie ein Geschwür am altehrwürdigen Dom. Gleich dahinter hat sich eine Kunstgalerie angesiedelt. Ein ebenso moderner kobaltblauer Betonkubus, der von einer südamerikanisch wirkenden Statue, vor dem Eingang, bewacht wird.
Rechts neben dem Dom liegen die ehemaligen Waffenkammern und eine Kapelle, die den großen Exerzierplatz umgeben.
Ich setzte meinen Weg fort. Ziel war die Flussbrücke Bybroen. Links und rechts der Brücke liegen die denkmalgeschützten Lagerhäuser, die mit ihren hölzernen Stelzen im Nidaelv stehen. Das ein oder andere Haus hat bereits eine Stehhilfe aus Beton bekommen. Und wer genau hinsieht wird feststellen, dass der Zahn der Zeit und die Fäulnis an den einst unerschütterlichen Baumstämmen nagen. Weitere Betonkorsetts werden dann wohl folgen.
Am Ende der Brücke folgte ich der Straße die geradewegs steil voran führt. Die Straße ist so steil, dass die Stadtherren ihr einen Fahrrad- und Kinderwagenlift spendiert haben. Eine einfache Schiene neben der Bordsteinkante mit einem Schiebemechanismus der auf Knopfdruck aktiviert wird.
Die Straße führt hinauf zur Festung Kristiansen. Das weiße Gebäude ist weithin sichtbar. Unterhalb der Festungsmauern finden sich in den Nebengassen die typischen bunten Holzhäuser.
Der Eintritt ist frei. Auf dem Gelände stehen zahlreiche historische Kanonen, aber auch, teils abgedeckte, moderne Haubitzen. Diese symbolisieren, dass der Verteidigungszweck der Festungsanlage auch heute noch Bedeutung hat.
Doch was mich viel mehr beeindruckt ist der weitreichende Ausblick auf Trondheim. Allein dafür lohnen sich die Mühen des Aufstiegs allemal.
Zurück am Nidaelv. Noch ein kurzer Bummel durch die Altstadtanlage. Das Wasser des Flusses steht still und wirkt wie ein Spiegel in dem sich die Lagerhäuser, die Bybroen und der Dom widerspiegeln. Ich folgte dem Weg am Kai entlang. Die Lagerhäuser beherbergen heute kleine Unternehmen, Arztpraxen und Wohnungen mit einzigartigem Ausblick. Und selbst die Neubauten orientieren sich am Stl der alten Lagerhäuser. Alt und neu gehen hier eine Symbiose ein, ohne dass das ein oder andere dadurch gestört wird.
Nach mehr als zweieinhalb Stunden beendete ich den Rundgang. Wenig später legte unser Schiff ab und ließ die durchaus reizvolle Stadt hinter sich.
Nach mehr als zweieinhalb Stunden beendete ich den Rundgang. Wenig später legte unser Schiff ab und ließ die durchaus reizvolle Stadt hinter sich.